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Pizzicato vom 5. Juni 2022

 

 

Lieder auf Goethe-Texte
Ein Goethe-Projekt hat die Sopranistin Ute Ziemer zusammen mit der Pianistin Hiroko Imai bei Gramola veröffentlicht. Sie führen dabei Lieder auf u.a. von Robert Schumann, Josephine Lang, Enjott Schneider, Amy Beach, Anton Webern, Edvard Grieg, Dorothea Hofmann, Alban Berg, Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Franz Schubert, Hugo Wolf und Richard Strauss. Es ist ein weitgestrecktes und interessantes Programm, das die Attraktivität Goethes auf die Komponisten in vielen Ländern zeigt. Ute Ziemer singt mit guter Textverständlichkeit und kann ihre Stimme mit sicherer Höhe und prägnantem unteren Register beeindruckend einsetzen. Sie wird sehr gut und ausdrucksvoll am Klavier begleitet von Hiroko Imai. – Soprano Ute Ziemer and pianist Hiroko Imai have released their Goethe Project on Gramola. They perform songs by Robert Schumann, Josephine Lang, Enjott Schneider, Amy Beach, Anton Webern, Edvard Grieg, Dorothea Hofmann, Alban Berg, Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Franz Schubert, Hugo Wolf and Richard Strauss, among others. It is a wide-ranging and interesting program that shows the appeal of Goethe to composers in many countries. Ute Ziemer’s singing is well articulated and therefore the text comprehensibility is good. She is able to use her voice impressively with a secure high and a strong lower register. She is very well and expressively accompanied on the piano by Hiroko Imai. (Gramola 99246) – ♪♪♪♪

Interview mit Dorothee Binding über die Idee zum Goethe-Projekt

 

Ich habe zwar schon immer sehr viele Lieder auf Texte von Goethe gesungen, aber im 1. Lockdown kam ich auf die Idee, Komponisten zu fragen, ob sie aufgrund der vermehrten Zeit  Lieder für mich schreiben würden. Ich habe tatsächlich drei gefunden – Enjott Schneider, Dorothea Hofmann und Johannes Martin Kränzle, die aufgrund der vielen Absagen- man konnte eben nicht nach China fliegen - Zeit hatten, Lieder für mich zu schreiben. Diese habe ich dann kombiniert mit klassischen Liedern von Robert Schumann, Franz Schubert, Hugo Wolf und anderen Komponisten. So war eigentlich das Ziel, von jedem Komponisten nur ein Lied dabei zu haben, damit man eine ganz große Bandbreite an musikalischen Varianten hat.

 

Es gibt ja schon sehr lange viele Lieder, die auf Goethe-Texte komponiert wurden, Goethe selber fand das ja nicht so toll, er hat vor allem die schlichteren Werke von Zelter mehr geschätzt, während die etwas exaltierteren Werke von Hugo Wolf oder Alban Berg vielleicht nicht in seinem Sinne wären … Die Texte haben eine so unglaubliche Bandbreite von witzig bis traurig, die Mignon-Lieder gehen wirklich zu Herzen, aus dem Buch „Wilhelm Meister“, ich kann jede Komponistin und Komponisten verstehen der zu einem Goethe-Text greift !

Die CD wurde im Rubinstein-Saal hier in München aufgenommen, es gab auch eine Unterstützung von Neustart Kultur – vielen Dank! Ich habe einige der Werke, die neukomponiert wurden, hier in München schon uraufgeführt..

 

Im Musiktheater, in einer Oper ist man zwar auch eine andere Person, man schlüpft in einen anderen Menschen hinein und versucht, sich dem zu nähern, aber beim Kunstlied  hat man das total komprimiert. Manche Lieder dauern 50 Sekunden, die ich aufgenommen habe, man ist eine andere Person in sehr kurzer Zeit, und im nächsten Stück wieder eine ganz andere Person- das ist das, was mich besonders reizt am Liedersingen, daß man schnelle Wechsel hat und viele verschiedene Facetten seines Wesens zeigen kann

 

Wenn die Musik sehr kompliziert ist, lerne ich erst die Musik, aber meistens erst den Text... da gibt es immer Wendungen, an denen ich mich stoße oder wo ich mir beim Auswendiglernen schwertue, weil wir anders sprechen, aber die Grundthemen sind ja genau gleich- Liebe, Schmerz, Einsamkeit, Tod, das ist alles heute ganz noch gegenwärtig.

             

 https://www.youtube.com/channel/UC_CO5XN2SP0Su5HQbhuSrpg 

 

Chefredakteur Peter Blaha schreibt in der Zeitschrift „Die Bühne“ 

Mai ´2015

 

Zum Muttertag kommt dieses neue Album gerade recht: Ute Ziemer, eine in Wien ausgebildete deutsche Sopranistin, die zuletzt auch von Elisabeth Schwarzkopf unter die Fittiche genommen wurde, vereint unter dem Titel Meinem Kinde Lieder von Schumann, Zemlinsky, Brahms, Mozart, Wagner, Mendelssohn, Schubert, Reger, Wolf, Strauss und anderen, die entweder thematisch der Kindheit gewidmet sind oder in ihrer schlichten Art als Kinderlieder durchgehen könnten. Die Sopranistin, von Julian Riem sensibel begleitet, beherrscht die Kunst des Liedgesangs souverän: Mit gezieltem Einsatz vokaler Farben unterstützt sie die Bedeutung einzelner Wörter, ohne dabei den natürlichen Fluß der Musik zu hemmen.

 

 


 

„Weihnachtslieder klassischer Komponisten“ - Gramola Vienna

„Das ist eine sehr schöne, kitschfreie “Weihnachtsmusik” ... Ute Ziemers bruchlos schön strömende Stimme ist nie forciert oder schrill. Sie ist eine hervorragende Liedsängerin, die ich mir auch im Oratorium und im Barock/ Belcanto und Frühklassik     sehr gut vorstellen kann. Hervorragend am Flügel: Julian Riem.“    

Der Neue Merker, Wien  

Blumenmädchen in Richard Wagner: "Parsifal"

Jaap van Zweden, Dirigent

 

Edison Award 2012

 

Der Neue Merker    1/2010

CD/ UTE ZIEMER singt Mozart- und Schubert- Lieder

Gramola 98817, Stereo DDD

 

Welche Leichtigkeit, welche Anmut! Die Stimme der jungen bayrischen Sopranistin ist wie geschaffen für Mozart und Schubert. Da hört man die Forelle buchstäblich sich im hellen Bächlein in froher Eil wenden und drehen, Gretchen am Spinnrad ist ein ganz junges Mädchen, das seine erste Liebe erlebt. Die „Seligkeit“ ist nachempfindbar.

Das „Veilchen“ ist voller Schalk. Für die junge Nonne findet die Sängerin aber auch dramatischere Töne. In allen 15 Schubert- und 7 Mozart- Liedern, locker und einfühlsam begleitet von BARBARA MOSER, wird UTE ZIEMER zur Zauberin, die mit ihrer wohlklingenden, warmen Mittellage und den schwebend leichten Höhen, die das Selbstverständlichste der Welt zu sein scheinen, vokale Magie verströmt. Bekanntes und weniger Bekanntes, auch Italienisches und Französisches und das Schubertsche „Ave Maria“ ist dabei. Und wenn man die CD zu Ende gehört hat, legt man sie gleich noch einmal auf und hört sie mit gleichem Genuß. Eine Freude!            
S. Pfabigan